Schwarze Pädagogik / dysfunktionales Elternhaus [Liste]
Empfehlenswerte Bücher zum Thema "Schwarze Pädagogik" / Pathologisches Elternverhalten:
>Horst Eberhard RICHTER: Eltern, Kind und Neurose (Der Klassiker zum Thema!)
>Alice MILLER: Am Anfang war Erziehung
>Dies.: (siehe hier auf der Liste)
>Torey L. HAYDEN: (Die US-Heilpädagogin stellt in etlichen vielgelesenen romanhaften Büchern ihre therapeutische Arbeit mit vielfältig traumatisierten Kindern vor. Die Fallberichte zeigen tiefe Menschenliebe, intuitives Einfühlungsvermögen und kreative Kommunikation als Grundlage der Unterstützung. Ebenso deutlich wird allerdings das teilweise sehr begrenzte Verständnis der Autorin für psychodynamische Zusammenhänge.)
>Christiane GROSZ: Die Tochter (Traumatisierung durch Machtmißbrauch der Eltern)
>Hans-Joachim LENZ: Spirale der Gewalt. Jungen und Männer als Opfer von Gewalt (siehe hier auf der Liste)
>Erika SCHILLING: Manchmal hasse ich meine Mutter. Gespräche mit Frauen
>Carl-Heinz MALLET: Untertan Kind. Nachforschungen über Erziehung
>Fritz ZORN: Mars (Autobiografische Darstellung der subjektiv empfundenen Zusammenhänge zwischen einer Gefühle unterdrückenden Herkunftsfamile und der eigenen Krebserkrankung)
>Christoph MECKEL: Suchbild. Über meinen Vater
>D.H. LAWRENCE: Söhne und Liebhaber (Der möglicherweise autobiografische Roman zeigt hilflose Selbstbefreiungsversuche eines Sohnes von der pathologisch grenzüberschreitenden und seelisch mißbrauchenden Mutter.)
>David COOPER: Der Tod der Familie (Auch ein Klassiker – des Mitstreiters von R.D. Laing)
>Gabriele WOHMANN: Paulinchen war allein zuhaus
>Kenneth LOACH: Familienleben (siehe hier auf der Liste)
>Karl Gideon GÖSSELE: Das gelobte Land
>Sibylle HENTSCHEL: (siehe hier auf der Liste)
>Barbara GORDON: Ich tanze so schnell ich kann (Der bedrückende autobiografische Bericht macht deutlich, wie auf der Grundlage eines dysfunktionalen – und vermutlich traumatogenen – Elternhauses schwerwiegende Lebensstörungen entstehen: Ängste, Medikamentenabhängigkeit, Arbeitssucht, hilflose Bindung an einer persönlichkeitsgestörten Partner. Daneben schildert das Buch die haarsträubenden Erfahrungen der Autorin mit berufsblind und mechanisch Neuropharmaka verschreibenden Psychiatern.)
>Jan FOUDRAINE: Wer ist aus Holz? (siehe hier auf der Liste)
>Hans-Joachim MAAZ: Der Lilith-Komplex. Die dunklen Seiten der Mütterlichkeit
>Franz KAFKA: Brief an den Vater (gibt’s als Reclam-Heftchen!)
>Susanne KORBMACHER: Ghettokids (Münchner Straßenkinder berichten von ihrem Leben. Bei den Migrantenkindern werden teilweise Zusammenhänge zu traumatischen Erfahrungen in ihrem Heimatland deutlich. Das Buch erschien 2004 und dokumentiert ein beispielhaftes Modellprojekt. – Erweiterte Neuauflage als Taschenbuch 2006)
>Richard WRIGHT: Black Boy (Traumatische Kindheit als "Nigger” innerhalb des rassistischen US-Alltags. Traumatische Angst, dissoziative Symptome und andere Auswirkungen werden nuanciert dargestellt. Deutlich wird, wie das Elternhaus die gesellschaftliche Pathologie weitergibt.)
>Elfriede JELINEK: Die Klavierlehrerin (Der möglicherweise autobiografische Roman stellt exemplarisch Folgen des Machtmißbrauchs durch die Mutter dar. Im Vordergrund stehen Selbstverletzungen, Zwänge, soziale Ängste und sexuelle Störungen.)
>Károly PAP: Azarel (Zuerst 1937 veröffentlichter autobiografisch-romanhafter Bericht über die traumatische Kindheit in einer spießig-bigotten Rabbinerfamilie. Ohne Zweifel bedeutete die demonstrativ-anklagende Darstellung einen Selbstheilungsversuch des Autors, der 1945 im KZ umkam.)
>Gunter PREUSS: Nimm Abschied und gesunde (Mitreißender autobiografischer Entwicklungsroman über die Selbstbefreiungsversuche eines jungen Mannes aus dem fast inzestuösen seelischen Machtmißbrauch der . ihrerseits offensichtlich traumatisierten - Mutter. Hintergrund ist die DDR-Gesellschaft/-Arbeitswelt der 50er/60er Jahre. Nach der Wende leicht verändert wiederveröffentlicht unter dem vom Autor geplanten, jedoch von der SED-zensur untersagten titel: 'Und wenn ich sterben sollte..'.)
>Charles BUKOWSKI: Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend
>Chloe DELAUME: Der Schrei der Sanduhr (Poetische Darstellung der traumatischen Kindheit, wobei die distanziert-literarische Gestaltung möglicherweise auch der Aufarbeitung/Integration dienen sollte.)
>Frank SCHUMANN (Hrsg.): Allergnädigster Vater. Dokumente aus der Jugendzeit Friedrich II. (Zeigt deutlich die schrittweise Opfer-Täter-Spaltung des jungen Friedrich, der bekanntlich als "Friedrich der Große" genau die Schwarze Pädagogik guthieß, unter der er – wie in dieser Sammlung deutlich wird – als Kind jämmerlich und durchaus sehr bewußt gelitten hat.)
>Susanne RIEDEL: Kains Töchter (Entsetzliche tragische und schuldhafte Verkettungen innerhalb einer massiv dysfunktionalen, traumatisierenden Familie werden psychodynamisch/ psychotraumatologisch stimmig dargestellt.)
>Karin STRUCK: Blaubarts Schatten (Es geht um Inzest. Eine möglicherweise teilweise autobiografische Darstellung.)
>Manfred BIELER: Still wie die Nacht (Eine ohne Zweifel autobiografische Geschichte einer Kindheit mit Gewalt und Inzest durch Mutter und Großmutter.)
>Mariella MEHR:(siehe auf der Liste)
>Susan FORWARD: (siehe auf dieser Liste)
>Fritz MERTENS: Ich wollte Liebe und lernte hassen
>Paul MOOR (Hrsg.): Das Selbstporträt des Jürgen Bartsch
>John BURNSIDE: Lügen über meinen Vater (Autobiografisch-romanhafter Bericht über das Verhältnis zum alkoholkranken Vater)
>Harold BRODKEY: Die flüchtige Seele (Besonders in diesem Hauptwerk wird deutlich, daß Brodkey wohl lebenslang mit der Aufarbeitung seiner Vielfachtraumatisierungen in Kindheit und Jugend zu tun hatte. In poetisher Verdichtung - aufgrund seiner Intensität und Ausführlichkeit nicht leicht lesbar - werden Identitätsungewißheit, schwerste Bindungsstörungen und dissoziative Interferenzen als Traumafolgeschädigungen nachvollziehbar.)
>Marie CARDINAL: Schattenmund (Autobiografischer Bericht über die Aufarbeitung einer pathologischen Mutterbeziehung sowie andere traumatisierende Umstände in der Kindheit durch eine Psychoanalyse.)
>Mikal GILMORE: Das Herz der Gewalt (Autobiografischer Bericht über ein massiv dysfunktionales Elternhaus. Einer der Brüder des Autors wurde als Mörder zum Tode verurteilt. Dies war konkreter Anlaß, sich an den Versuch zu machen, die eigene Familiengeschichte - auch diejenige der Eltern - zu klären.)
>Theo HARYCH: Hinter den schwarzen Wäldern (Autobiografisch-romanhafter Bericht über ein massiv dysfunktionales Elternhaus im Zusammenhang mit bitterster Armut zwischen 1914 und 1934. Vater ist sadistischer Alkoholiker mit schwersten narzißtischen Störungen und mangelnder Impulskontrolle, Mutter unterwürfige Katholikin. Drei der Söhne enden mit Suizid, unter anderem der Autor.) (Neuausgabe 2015 bei D+T/ Unsere Bücher)
> Andreas MARQUARDT: Härte. Mein Weg aus dem Teufelskreis der Gewalt (Autobiografischer Bericht: Mißbrauch durch die Mutter, von daher "Frauenhasser", Opfer-Täter-Umkehr. Der Autor wurde zu einem extrem harten Zuhälter in Berlin. Wichtige Hinweise zum Thema Prostitution.)
>Uwe SAEGER: Landschaft mit Dornen (Erzählung über die Funktion von Gewalt bei Jugendlichen, die in der Übergangssituation nach der Wende - in Ostdeutschland - keinerlei Orientierung mehr haben.)
> Adeline YEN MAH: Fallende Blätter (Dysfunktionales Elternhaus im chinesischen Geldadel. Noch bem Schreiben dieses autobiografischen Buches ist die sachlich beschriebene sadistische Mentalität der Stiefmutter bei der Autorin offensichtlich affektiv noch abgespalten. Kampf ums Erbe als Ersatz für die nicht bekommene Liebe der Eltern.)
>Franz X. GRAF ZEDTWITZ: Feldmünster. Roman aus einem Jesuiteninternat (Schwarze Pädagogik und brutale Konditionierung; autobiografisch fundierter Roman, der im Jahr 1919 spielt. Neuausgabe bei D+T, hier!)
>Mary BARNES: Meine Reise durch den Wahnsinn (Selbstbestimmte Psychosenpsychotherapie in der von Ronald D. Laing u.a. initiierten therapeutischen Gemeinschaft Kingsley Hall. Mit ausführlichen Kommentaren ihres Therapeuten Joseph Berke. Im Mittelpunkt steht die Sozialisation in einem dysfunktionalen Elternhaus.)