GALEY, Iris: Die Seelenvergewaltiger [Inzest-Überlebende, autobiografisch]
Iris GALEY: Die Seelenvergewaltiger
(Bern 1990)
Erst nach 36 Jahren kommen Iris Galeys traumatische Erinnerungen an den jahrelangen Inzest durch den Vater ins Bewußtsein. Verheiratet mit einem fundamentalistischen Christen und gefangen in kompensatorischen Beziehungsstrukturen, sucht sie nach ihrer eigenen Identität. Ihr erstes Buch ("Ich weinte nicht, als Vater starb") wird zu einer der ersten Veröffentlichungen, die das Tabu des Vater/Tochter-Inzests durchbrechen. In der Folge muß die Autorin dem Druck von Verwandten, Freunden, Autoritäten und Medien standhalten. Sie nimmt teil am Ersten Internationalen Inzest-Kongreß in Zürich (9.-12.8.1987) und berichtet hier auch über dieses bedeutende Ereignis. –
"Die Seelenvergewaltiger" handelt nicht von den traumatischen Erfahrungen des Kindes, sondern von den vielfältigen Formen, in denen die "normale" Gesellschaft derartige Traumatisierungen legitimiert und vertieft durch ihre Ignoranz, Gefühllosigkeit und Doppelmoral.
> siehe auch die Liste "Sexuelle Gewalt/Inzest im Jugendalter".