KEMPKER, Kerstin: Mitgift - Notizen vom Verschwinden [Irrweg durch die Psychiatrie; autobiografisch]
Kerstin KEMPKER: MITGIFT – Notizen vom Verschwinden
(Berlin 2000)
Dieser autobiografische Bericht über drei Jahre eines Irrweges durch psychiatrische Institutionen, zwischen 17. und 20. Lebensjahr, entstand zwanzig Jahre danach. Zitate aus Briefen, Gedichten, Tagebüchern, Arztbriefen und (den eigenen) Patientenakten werden verbunden durch den Bericht aus dem Abstand der Jahre. Es entsteht das beeindruckende Bild einer jungen Frau, für deren Selbst-Erleben es in der sozialen Umwelt keinerlei Verständnis gab, - und die ihr Empfinden meist nur in rigorosem Ausagieren darstellen und kompensieren konnte.
Gerade dieses oft zerstörerische (und selbstzerstörerische) Agieren, das viele Borderline-Menschen zeitweilig als letzte Handlungskompetenz sehen, habe ich kaum je so gut nachempfinden können in seiner subjektiven Wahrheit, wie in diesem Buch.
Sehr empfehlenswert – für alle!
>Siehe auch auf dieser Liste: STEIN.