LUMMAS, Gabi: Verschlossene Seele. Erfahrungen mit Selbstverletzungen [Autobiografisch]
Gabi LUMMAS: Verschlossene Seele. Erfahrungen mit Selbstverletzungen
(Frankfurt/M. 1999)
Dieser offensichtlich unter großem inneren Druck aus sich herausgeschriebene autobiografische Lebens- und Leidensbericht trägt entgegen dem Untertitel kaum dazu bei, Genaueres zu erfahren über die Dynamik der jahrzehntelangen schweren Selbstverletzungen bei der Autorin. – Er zeigt vielmehr in erschütternder Weise das qualvolle Nichtverstehen der eigenen innerpsychischen Beweggründe, das hilflose Bemühen um seelische Stabilisierung und den manchmal kaum mehr nachvollziehbaren Mut zum Weitersuchen. Offenkundig bestehen tiefgreifende frühe Traumatisierungen, die aber auch die Betroffene erst ahnt.
Ich habe Zweifel, ob es sich bei Gabi Lummas um eine Frau mit Borderline-Persönlichkeitsstruktur handelt (wie diagnostiziert). Der Bericht enthält eine Fülle von Chiffren, die recht typisch sind für Innenpersönlichkeiten von Menschen mit Dissoziativer Identitätsstruktur (Multiple Persönlichkeit). [Mit dem zweiten Buch haben sich diese Zweifel bestätigt.]
Wie auch immer: Für mich ist "Verschlossene Seele" einer der bedeutsamsten autobiografischen Texte zum Thema frühe Traumatisierung. Bedauerlicherweise ist er inzwischen vergriffen; Restexemplare können bei der Autorin bestellt werden: .
Das zweite Buch der Autorin: 'Wer bin ich? oder: Das Unglaubliche' wurde herausgegeben von der TBL und ist als kostenloses pdf herunterladbar. Siehe unter dem Menüpunkt "Unsere Bücher".