HEYNE, Claudia: Tatort Couch. Sexueller Mißbrauch in der Therapie
Claudia HEYNE: Tatort Couch.
Sexueller Mißbrauch in der Therapie
(Zürich 1991)
Nachdem immer mehr therapeutische Erfahrungen belegen, daß bei Überlebenden von frühen Psychotraumatisierungen Realbeziehung und nachholende Bindung wohl Voraussetzung für erfolgreiche therapeutische Prozesse ist (siehe auf dieser Liste: HEIGL-EVERS, GAHLEITNER, BESEMS/van VUGT), wird gesteigerte Aufmerksamkeit nötig für die Gefahr, in der Therapiesituation auch ungewollt Realtraumatisierungen auf diesem Gebiet zu verursachen. Dieses Standardwerk zum Thema trägt erheblich zur Sensibilisierung bei. – Unmißverständlich verdeutlicht Claudia Heyne aber auch, daß von Therapeuten/Psychiatern (manchmal auch weiblichen Profis) in erschreckendem Ausmaß stinknormale Anmache, Grenzüberschreitung und Vergewaltigung betrieben wird. (Mir berichtete eine Frau mit Borderline-Diagnose, wie ein Psychotherapeut sie ermuntert hat, sich ihm auf den Schoß zu setzen, "um ihre verkrampfte Haltung Männern gegenüber abzubauen". Eine andere erwähnte einen Psychiater, der erklärt hat, ihre Eßstörungen und Selbstverletzungen seien "nur Masturbationsprobleme" – und sich dann über dieses Thema verbreitern wollte. Einige andere Ratsuchende haben Grenzüberschreitungen angedeutet, wollten aber nicht drüber sprechen.)
(Täter)