KOLK/FARLANE/WEISAETH: Traumatic Stress [Fachbuch]
Bessel A. van der KOLK, Alexander C. McFARLANE, Lars WEISAETH (Hrsg.): Traumatic Stress. Grundlagen und Behandlungsansätze
(gekürzte deutsche Ausgabe: Paderborn 2000)
Ein Standardwerk insbesondere im Hinblick auf die Neurophysiologie/-psychologie bei traumatischem Streß (Traumafolgeschäden) mit Aufsätzen international führender Traumaforscher/-therapeuten. Ich kann nur einzelne der 18 jeweils themenbezogenen Arbeiten ansprechen, die mir selbst besonders wichtig sind:
> Bessel A. van der Kolk: Die Vielschichtigkeit der Anpassungsprozesse nach erfolgter Traumatisierung: Selbstregulation, Reizdiskriminierung und Entwicklung der Persönlichkeit)
(U.a. zu den grundlegenden Forschungen über Borderline als Traumafolgestörung!)
> Robert S. Pynoos, Alan M. Steinberg und Armen Goenjian: Traumatische Belastungen in Kindheit und Jugendalter. Neuere Entwicklungen und aktuelle Kontroversen
> Bessel A. van der Kolk, Alexander C. McFarlane und Onno van der Hart: Ein allgemeiner Ansatz zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung
> Stuart W. Turner, Alexander C. McFarlane und Bessel A. van der Kolk: Der therapeutische Rahmen und neue Entwicklungen in der Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung
(Zur besonderen Relevanz der therapeutischen Beziehung!)
(Weitere Darstellungen zur Neurophysiologie bei Psycho-Traumatisierungen siehe hier auf der Liste unter: ORBAN, REDDEMANN/HOFMANN/GAST, PEICHL, STREECK-FISCHER, ROTHSCHILD, JANTZEN/LANWER-KOPPELIN, TRAUMATISCHE ERINNERUNGEN, van der HART/NIJENHUIS/STEELE.)
Das letzte Drittel der deutschen Ausgabe wird eingenommen von einer umfassenden Darstellung der "Integrativen Traumatherapie" (Hilarion G. Petzold u.a.). Bei diesem komplexen Ansatz wird ein spezialisiertes isotonisches Entspannungs-/Spannungstraining gegen traumatische Übererregung verbunden mit Aktivitäten gegen Abstumpfungsreaktionen. Es wird vernetzt mit soziotherapeutischen Aktivitätsprogrammen, Lerngruppen, Gruppentherapie, Arbeit mit kreativen Medien gegen soziale Rückzugstendenzen. – Diese in ein übergreifendes Interventionsmodell integrierten Maßnahmen sollen ein allmähliches Bearbeiten traumatischer Erlebnisse möglich machen, mit dem Ziel des Aufbaus neuer Sinnstrukturen, sozialer Bezüge und Handlungsfelder. (Berichte zur praktischen Umsetzung des anspruchsvollen Programms finden sich u.a. in der Fachzeitschrift "INTEGRATIVE THERAPIE".)