LAING, Ronald D.: Das geteilte Selbst [Psychose und Sozialisationsbedingungen
Roland D. Laing: Das geteilte Selbst. Eine existenzielle Studie über geistige Gesundheit und Wahnsinn
(Köln 1972, 1994)
Eine Patientin in der Akutpsychiatrie, die dieses Buch bei mir gesehen und drin gelesen hatte: "Das meine ich doch! Das Buch will ich der Frau M. [Stationsärztin] schenken! – Das hab ich doch versucht ihr zu erklären!" – "Nützt nix. Das kennt sie doch – die weiß schon, was Antipsychiatrie ist, aber sie lehnt sie ab, - hat sie mir gesagt."
Laing versteht die innere Logik der schizophrenen Wahrheit als Verlängerung einer sozialen Ordnung, die die Menschen daran hindert, elementare Bedürfnisse zu befriedigen. Solche Erfahrungen und Erkenntnisse haben ihn zum Kritiker der traditionellen Psychiatrie und der gesellschaftlichen Normen gemacht.
Die Arbeiten von Laing sind (neben FOUDRAINE, SIIRALA - hier auf der Liste - und anderen) bedeutsam zur "Rehistorisierung" (siehe auf dieser Liste: JANTZEN/LANWER-KOPPELIN) bei Psychosen, wobei die Frage nach schlimmen/traumatisierenden Sozialisationsbedingungen immer mitspielt.