MARKOVICH/de JONG: Frühgeborene - Zu klein zum Leben? [Trauma durch Gerätemedizin]
Marina MARCOVICH / Theresia Maria de JONG: Frühgeborene – Zu klein zum Leben?
(Frankfurt/M 1999)
Auf die Möglichkeit von frühen Traumatisierungen vor, während und nach der Geburt wurde schon von Fachleuten verschiedener Disziplinen hingewiesen, z.B. von O. RANK, L. JANUS, F. LEBOYER, A. GRUEN, P. ORBAN, P. SCHELLENBAUM, R. HOCHAUF und A. TOMATIS. –
Die wiener Kinderärztin Marcovich belegt durch ihr eigenes (lange angefeindetes, inzwischen jedoch zunehmend anerkanntes) Pflegekonzept, daß ein routinemäßiger Einsatz von "unterstützenden" Medikamenten und riskanter Intensivmedizin bei Frühgeborenen oft überflüssig ist und massive physische und psychische Schäden hervorrufen kann. Dazu kommt, daß durch die Maßnahmen der Apparate-Medizin (soziale Isolation!) der Aufbau jenes für die gesunde psychische Entwicklung notwendigen Urvertrauens (E.H. ERIKSON) fast unmöglich wird.
Fast sechs Prozent aller Neugeborenen in Deutschland kommen zu früh zur Welt. Und wenn sich Menschen mit Angst-, Bindungs- und Antriebsstörungen oder psychosomatischen Problemen auf Nachfrage gar nicht so selten als Frühgeborene herausstellen, gibt (mir) das doch zu denken..
Das Buch enthält grundlegende Informationen zur Situation von Frühgeborenen, zu Folgeschäden der Intensivmedizin sowie die umfassende Darstellung der "Methode Marcovich". –
Für diesen Problemkreis durch nichts zu ersetzen, - für MitarbeiterInnen sozialer Berufe wie für Betroffene und nicht zuletzt: für werdende Eltern!