SCHELLENBAUM, Peter: Die Spur des verborgenen Kindes
Peter SCHELLENBAUM: Die Spur des verborgenen Kindes. Heilung aus dem Ursprung
(Hamburg 1996)
Wahrscheinlich die tiefgründigste Arbeit zu jenem existenziellen seelischen Potential aller Menschen, das angelegt ist in der vorbehaltlosen Offenheit des Ungeborenen für das Leben, - noch ungeschieden in innen und außen. Auf entsprechende grundlegende menschliche Ressourcen beziehen sich – in je eigener Weise – etliche therapeutische Ansätze wie z.B. (siehe hier auf der Liste:) GENDLIN, ANDREAS, REDDEMANN, KRYSTAL sowie die (teilweise weniger empfehlenswerten) populären Methoden zur Arbeit mit dem "Inneren Kind".
Bei Schellenberg werden explizit (und auf hohem Reflexionsniveau) Zusammenhänge hergestellt zur Buddhistischen Psychologie, zu Martin Bubers dialogischem Menschenbild sowie zu den neueren Erkenntnissen der Säuglingsforschung (siehe auf dieser Liste: STERN). Implizit gibt es wichtige Zusammenhänge zu Jean Liedloffs bekannter Arbeit ("Auf der Suche nach dem verlorenen Glück"), zur Konzeption eines "Leibsinns" bei Annegret Stopczyk , zu Thea Bauriedl (im Hinblick auf Schellenbaums "Dritten Leib" der sozialen Begegnung) sowie zu neurophysiologischen Erkenntnissen über universale lebendige Strukturen (siehe auf dieser Liste: ORBAN).
Die subtile Darstellung des Psychoanalytikers Schellenbaum (er kommt her von C.G.Jung) sensibilisiert für grundlegende Umstände des intrauterinen Lebens, von denen her die Dynamik aller späteren psychischen "Ungleichgewichte" und Möglichkeiten zu ihrer Heilung besser verstanden werden können.
Die Arbeit bedeutet meines Erachtens einen bedeutsamen Schritt auf dem Weg zur Integration von ressourcenorientierten (statt defizitorientierten) therapeutischen Methoden bzw. zur Entwicklung eiens entsprechenden Menschenbildes.
(Ressourcen, Achtsamkeit)