SCHWARTZ, Richard C.: Systemische Therapie mit der inneren Familie [Fachbuch]
Richard C. SCHWARTZ: Systemische Therapie mit der inneren Familie
(Stuttgart 1997)
Dieser therapeutische Ansatz bezieht das Konzept der Systemischen Familientherapie auf die innerpsychische Welt des Einzelnen. Er geht davon aus, daß wir alle natürlicherweise über verschiedene Persönlichkeitsanteile verfügen. Schwartz nutzt umfassend seine therapeutische Erfahrung, daß diese Teile in einer Person oft in ähnlicher Weise miteinander agieren, wie es Familienmitglieder tun.
Die Methode wird bereits angewandt bei ich-strukturell gestörten Menschen (u.a. bei Eßstörungen, Darstellung im vorliegenden Buch, sowie sexuell traumatisierten KlientInnen, Buchveröffentlichung bisher nur auf englisch). Nützlich sein kann der Ansatz auch für den Umgang mit traumabedingten Introjekten. – Für die therapeutische Praxis bei DIS dürfte er eher weniger geeignet sein wegen der dort vorherrschenden amnestischen Barrieren zwischen den Teilpersönlichkeiten.
Siehe auch: www.ifs-europe.net .
>Siehe auf dieser Liste: EGO STATE THERAPIE.
> Zur Sensibilisierung für diese "inneren Vielstimmigkeit" bei uns allen sehr zum empfehlen ist: Friedemann Schulz v. Thun: Miteinander reden 3: Das "innere Team" und situationsgerechte Kommunikation
Die als Selbstheilungsversuche individuell entstandenen komplexen Abspaltungen und Ausdifferenzierungen von Persönlichkeitsanteilen sind Teil der grundlegenden psychischen Stabilität. Zumindest bei Betroffenen mit erheblichen Traumafolgestörungen können sie sich nur im Kontext einer umfassenden seelischen Nachreifung verändern/weiterentwickeln. – Von populärpsychologischen Ratgebern zum Thema "Inneres Kind" möchte ich Menschen mit schwerwiegend dysfunktionalem Elternhaus bzw. traumatisierender Kindheit / Jugend deshalb ausdrücklich abraten !