Trauma-Psychiatrie in Bosnien-Herzegowina
Wie in anderen Ländern des ehemaligen Jugoslawiens bestanden die Psychiatriezentren Bosniens und Herzegowinas bis 1992 aus geschlossenen Anstalten oder Abteilungen innerhalb von Spitälern. Im Krieg wurden die meisten Spitäler und damit die Einrichtungen für psychisch Kranke in Bosnien und Herzegowina zerstört. Nach Kriegsende musste die Versorgung psychisch Kranker von Grund auf neu aufgebaut werden, wobei sich auch die Chance bot, das System zu erneuern. Die DEZA unterstützt gemeinsam mit vier Schweizer Kantonen diesen Reformprozess finanziell und durch Wissenstransfer.Nach dem Krieg besteht in Bosnien und Herzegowina ein dringender Bedarf für die professionelle Behandlung von post-traumatischen Störungen. Psychische Erkrankungen sind in der Bevölkerung weit verbreitet und nehmen sogar noch zu. Gründe dafür sind die traumatische Vergangenheit, der verbreitete Zerfall gesellschaftlicher Strukturen und die Armut in der Nachkriegszeit. Ein erheblicher Anteil psychisch Kranker ist zusätzlich drogenabhängig. Wegen der Perspektivlosigkeit und ökonomischer Unsicherheit stellt die Drogenabhängigkeit von Jugendlichen mittlerweile ein schwerwiegendes Problem dar.
Ein Projekt der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des schweizer Außenministeriums.