Deutsches Ärzteblatt: Aktuelle Erkenntnisse zu Dissoziativen Anfällen
Dissoziative Anfälle: Eine Herausforderung für Neurologen und Psychotherapeuten
Dissociative seizures: a challenge for neurologists and psychotherapists
Dtsch Arztebl Int 2013; 110(15): 263-8; DOI: 10.3238/arztebl.2013.0263
Fritzsche, Kurt; Baumann, Kathrin; Götz-Trabert, Katrin; Schulze-Bonhage, Andreas
Noch im Deutschen Ärzteblatt, Ausgabe für Psychologen und Psychotherapeuten (PP) August 2003 (S.41ff) heißen sie "Psychogene nichtepileptische Anfälle" (PNEA). Sie ähneln in ihrer Symptomatik epileptischen Anfällen und werden nicht zuletzt deshalb oft sehr verzögert zutreffend diagnostiziert und therapiert. Häufige Fehldiagnosen bringen es mit sich, daß die Patienten lange mit Antiepileptika behandelt werden.
Zehn Jahre später werden sie eindeutig den dissoziativen oder Konversionsstörungen zugeordnet (F44.5); erhebliche seelisch belastende (traumatische) Erfahrungen können als (Mit‑)Ursache angenommen werden.
Betroffene mit entsprechender Symptomatik suchen Hilfe noch immer vorrangig im Bereich der auf Epilepsie spezialisierten Psychiatrie. Deshalb gibt es noch kaum publizierte Erfahrungen mit traumaadaptierter Psychotherapie bei diesem Personenkreis. Dennoch besteht grundsätzlich fachliche Einigkeit darüber, daß dies Mittel der Wahl ist.
Im Deutschen Ärzteblatt (15/2013) dokumentiert ein Übersichtsartikel den state of the art - hier der Direktlink!