Zahra Naleie (Somalia) kämpft gegen Genitalverstümmelung
Zahras Kampf gegen Genitalverstümmelung
Täglich werden tausende junge Mädchen und Babys genitalverstümmelt. Die Folgen sind verheerend: Infektionen, Inkontinenz, Traumata. Auch in Europa sind rund 180.000 Kinder gefährdet.
Ihre Mutter habe sie gewarnt, sagt Zahra Naleie. Immer wieder. "Wenn du diese Arbeit machst, dann werden sie in dir eine Feindin sehen", sagte ihre Mutter. Doch das war Zahra egal: Damals, in den frühen 1990ern, hatte sie sich entschlossen gegen die weibliche Genitalverstümmelung in Europa zu kämpfen - und sich damit gegen "die Tradition, die Religion und die Gebräuche" zu stellen. So sah es ihre Mutter daheim in Somalia. Ihre Tochter, die gerade einen Master in den Niederlanden abgeschlossen hatte, sollte lieber ihren europäischen Abschluss für etwas Sinnvolleres nutzen, befand sie.
Zahra hörte nicht auf ihre Mutter: Sinnvoll sei der Kampf gegen die Genitalverstümmelung, auch unter der englischen Abkürzung FGM (Female Genital Mutiliation) bekannt, allemal. "Ich habe ihr damals gesagt: Das kommt von Herzen und deshalb werde ich weitermachen!"
Bericht von Naomi Conrad (Berlin) in DEUTSCHE WELLE online 23.7.2014