Initiative PHÖNIX: Versorgungsrealität komplex traumatisierter Menschen (TRAUMA & GEWALT 4/2016)
Die psychotherapeutische Versorgungsrealität komplex traumatisierter Menschen in Deutschland
Ergebnisse einer Studie der Initiative Phoenix – Bundesnetzwerk für angemessene Psychotherapie e. V.
in: TRAUMA & GEWALT. Forschung und Praxisfelder
November 2016, 10. Jahrgang, Heft 4, pp 308-319
DOI 10.21706/tg-10-4-308
Zusammenfassung:
In Deutschland berufen sich Kostenträger bei der Finanzierung von Psychotherapie auf eine Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses. Wie wirkt sich das auf die Versorgung komplex traumatisierter Menschen aus? Die vorgestellte Studie erfasst die Erfahrungswerte von 1334 Menschen, die mittels Online-Fragebogen an einer Befragung zur Versorgungsrealität teilnahmen. Beteiligt haben sich Betroffene, Angehörige von Betroffenen, MitarbeiterInnen in Beratungsstellen, ambulant arbeitende TherapeutInnen und stationär mit Traumatisierten Arbeitende. Neben der Erhebung quantitativer Daten befasst sich ein Großteil der Studie mit qualitativer Forschung zur Versorgungsrealität. Die Daten belegen, dass die Versorgung komplex traumatisierter Menschen mit Psychotherapie nicht ausreichend ist, um Betroffene für dauerhafte gesellschaftliche Teilhabe zu stabilisieren. Als eine der Ursachen hierfür kann die Orientierung der Kostenträger an der Psychotherapie-Richtlinie identifiziert werden. Kontinuierliche, kompetente Begleitung bei sinnvoller Vernetzung der professionellen HelferInnen kann Rückfälle verhindern, Kosten reduzieren und die Chronifizierung von Komorbiditäten vermeiden. Die Ergebnisse bestätigen die Notwendigkeit, die Psychotherapie-Richtlinie zu ergänzen.
Link zu der Fachzeitschrift TRAUMA & GEWALT hier! Die Studie kann separat für 8 € gekauft werden.
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