Menschen, die rituelle Gewalt erfahren müssen, leiden ein Leben lang unter den Folgen. Die Täter*innen kommen oft davon. Eine Rechtsanwältin erklärt die Gründe. Ein Protokoll
Ellen Engel ist Rechtsanwältin für Strafrecht in Berlin, seit etwa 15 Jahren beschäftigt sie sich mit dem Thema der rituellen Gewalt, hat viele Mandant*innen getroffen und einige Fälle vor Gericht gebracht – teilweise auch bis zu Verurteilung. Dazu kommt es allerdings nur selten, denn die Betroffenen von ritueller Gewalt, die als Folge oft schwere psychische Erkrankungen erleiden und dissoziative Identitätsstrukturen aufweisen, werden vor Gericht oft nicht als glaubwürdige Zeug*innen behandelt.
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Was unsere Gesellschaft im Umgang mit ritueller Gewalt noch lernen muss
Dass Kinder und Jugendliche in Deutschland Opfer von furchtbarer Misshandlung und Folter werden können, ist für viele unvorstellbar. Gerade diese Unvorstellbarkeit schützt die Täter*innen. Die Soziologin Barbara Kavemann rät, den Opfern besser zuzuhören. Ein Protokoll (Teil 2)
Eine dissoziative Identitätsstruktur bedeutet, dass eine Person Teile ihrer Identität abspaltet. Diese Anteile nehmen Gefühle wie Wut, Angst und Schmerzen während eines traumatischen Erlebnisses auf, sie bilden zum Teil eigenständige Persönlichkeiten. „Viele“ werden – so wird das von Expert*innen heute auch bezeichnet. Es bedeutet auch, dass Menschen mit einer solchen dissoziativen Identitätsstruktur während Anhörungen zwischen den unterschiedlichen Identitäten wechseln, Aussagen revidieren, sich widersprechen oder gar Dinge berichten, die den Täter*innen nützen.
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Nachfolgesendung: Vier junge Frauen mit DIS antworten auf Fragen der ZuschauerInnen - hier!
Siehe hierzu auch von MERLE MÜLLER: Zeugnisse aus der Rituellen Gewalt (bei D+T)